Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor durfte an ihrer Generalversammlung im Berner Generationenhaus auf ein äusserst aktives Jahr zurückblicken. Mit der Lancierung von holistischen Nachhaltigkeitskriterien konnten wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Land- und Ernährungswirtschaft geliefert werden. Die Entwicklung wird in den nächsten Monaten weiter vorangetrieben.
Die Mitglieder versammelten sich im Berner Generationenhaus zur diesjährigen Generalversammlung der Schweizerischen Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS). Präsident Jacques Nicolet zeigte sich in seiner Begrüssung sehr erfreut über den Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres. «Mit den Nachhaltigkeitsindikatoren konnten wir entscheidende Impulse für die zukünftige Gestaltung der Land- und Ernährungswirtschaft liefern. Mehr denn je setzt sich die Ansicht durch, dass Nachhaltigkeit mehrdimensional betrachtet und gemessen werden muss. Die SALS spielt hierbei eine zentrale Rolle.»
Bundesamt für Landwirtschaft zeigt sich offen
Dieser Eindruck bestätigte sich im anschliessenden Impulsreferat von Dominik Klauser, Direktor Regenerative Agriculture SAI Platform und der Podiumsdiskussion mit Beteilung des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW). In der von Geschäftsführer David Rüetschi moderierten Diskussion bestätigten die Teilnehmenden, dass eine engere Koordination zwischen Branchen, Behörden und Wissenschaft zwingend notwendig ist und neue Wege in der Agrar- und Ernährungspolitik eingeschlagen werden müssen. Messbare, einheitliche Indikatoren könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen. Das BLW zeigt sich offen an der von der Branche eigenverantwortlichen Initiative mitzuwirken.
PPP gemeinsam mit IGAS
Die SALS ist überzeugt, dass Eigenverantwortung und unternehmerisches Denken die Nachhaltigkeitsbestrebungen massgeblich treiben können. Sie hat daher entschieden, das Projekt der Nachhaltigkeitsindikatoren weiterzuentwickeln und will hierzu ein Private Public Partnership (PPP) lancieren, das die Indikatoren entwickelt, pflegt und verwaltet. Mit der IG Agrarstandort Schweiz (IGAS) konnte ein namhafter Kooperationspartner gefunden werden. Gemeinsam sollen die Arbeiten nun vorangetrieben und weitere Partner gefunden werden. Dazu Geschäftsführer David Rüetschi: «Wir wollen Nachhaltigkeitsindikatoren entwickeln, die betriebsunabhängig, modular und vorwiegend auf bestehenden Daten basieren. Sie bieten die Grundlage für die Honorierung von Leistungen, die Erfüllung von Zielvorgaben und sind international kompatibel. Dabei wählen wir einen pragmatischen Ansatz, wir wollen kein neues Bürokratiemonster.» Zur Finanzierung dieses Projektes werden in den nächsten Monaten Projektpartner aus Wirtschaft gesucht.