Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor setzt sich mit Nachdruck gegen die extreme Biodiversitätsinitiative ein. Sie fokussiert einseitig auf die ökologische Nachhaltigkeit und vergisst, dass Fortschritte nur unter Beachtung aller Aspekte der Nachhaltigkeit erreicht werden können. Zudem bedroht diese Volksinitiative Arbeitsplätze in der Schweiz.
Die Biodiversitätsinitiative ist ein Eigentor. Bereits heute fördert die Landwirtschaft die Biodiversität auf über 177’000 Hektaren Biodiversitätsförderflächen. Rechnet man den Wald und die unproduktiven Flächen (zB. Gebirge) mit, so stehen fast 60% der Fläche der Schweiz für Natur und Biodiversität zur Verfügung.
Bei einer Annahme der Initiative würde dem inländischen Agrar- und Lebensmittelsektor zehntausende Hektaren wichtiger Flächen entzogen, auf denen derzeit Lebensmittel für die Schweizer Bevölkerung produziert werden. Diese Lebensmittel müssten fortan aus dem Ausland importiert. «Die Schweiz würde bei einer Annahme der Initiative die Umweltrisiken einfach externalisieren. Das ist kurzsichtig und hilft unter dem Strich niemandem», sagt Jacques Nicolet, Präsident der SALS.
Es fehlt ein Verständnis für die Zusammenhänge
Die SALS ist überzeugt, dass echte Fortschritte nur mit einer gesamtheitlichen Betrachtung erzielt werden können: «Die Biodiversitätsinitiative führt zu mehr Importen und gefährdet tausende von Arbeitsplätzen in der Schweiz. Das ist alles andere als nachhaltig», sagt David Ruetschi, Geschäftsführer der SALS. Die SALS ist überzeugt, dass extreme, isolierte Massnahmen wie die Biodiversitätsinitiative langfristig mehr schaden als nützen.
Nachhaltigkeitsindikatoren schaffen Abhilfe
Die SALS zeigt sich in einem Punkt einverstanden mit den Initianten: Es braucht weitere Fortschritte, damit die Biodiversität in der Schweiz gefördert werden kann. Dazu müssen allerdings neue, innovative Wege Ansätze entwickelt werden. Die SALS hat mit der Lancierung von Nachhaltigkeitsindikatoren, welche die ökologische, ökonomische und soziale Dimension berücksichtigen, einen solchen skizziert. Gegenwärtig ist die Organisation auf der Suche nach weiteren Kooperationspartnern, um das Projekt zu verfeinern und ein Pilotprojekt zu starten. «Der Schweizer Agrar- und Lebensmittelsektor ist ein Teil der Lösung, schwächen wir ihn nicht mit der extremen Biodiversitätsinitiative», resümiert Jacques Nicolet.