Die Schweizerische Vereinigung für eine starke Agrarindustrie mahnt zur Vorsicht. Ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur sollte nicht zu Lasten der Schweizer Agrar- und Ernährungswirtschaft geschlossen werden.
Bundesrat Johann Schneider-Ammann diskutiert bereits mit den wichtigsten Branchenverbänden der Schweizer Landwirtschaft über die Bedingungen eines Mercosur-Freihandelsabkommens.
Nach Ansicht der Schweizerischen Vereinigung für eine starke Agrarindustrie dominieren die Risiken für die Landwirtschaft und die Verarbeiter. Die Mercosur-Länder sind Giganten in der industrialisierten Nahrungsmittelproduktion. Unterschiede bei den Erzeugerpreisen für empfindliche Produkte wie Fleisch, Getreide und Obst sind sehr wichtig. Während für Spezialitäten in Milchprodukten möglicherweise Exportmöglichkeiten bestehen, sollten die betroffenen Branchen vorsichtig bleiben. Ziel ist es, eine Gesamtbewertung für die Schweizer Agrar- und Ernährungswirtschaft zu erstellen, bevor sich Euphorie zeigt. Vergessen wir nicht, dass Milch- und Fleischproduktion eng miteinander verbunden sind. Potenzielle Gewinne auf dem Milchmarkt müssen in das Gleichgewicht bestimmter Verluste auf dem Fleischmarkt gebracht werden.
Die Schweizerische Vereinigung für eine starke Agrarindustrie mahnt zur Vorsicht. Ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur sollte nicht zu Lasten der Schweizer Agrar- und Ernährungswirtschaft geschlossen werden. Wir wollen in der Schweiz einen starken Agrar- und Ernährungssektor mit qualitativ hochwertiger Lebensmittelproduktion und -verarbeitung aufbauen. Unternehmen, die auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette tätig sind, benötigen dafür verlässliche Marktbedingungen. Diese Zuverlässigkeit wird durch starke Rahmenbedingungen geschaffen, die den Schweizer Agrar- und Lebensmittelmarkt nicht stören. Unsere Vision für die Zukunft liegt in einer nachhaltigen, lokalen und qualitativ hochwertigen Lebensmittelproduktion und nicht in einer übermäßigen Extensivierung und Ausgleichszahlungen.
Die Schweizerische Vereinigung für eine starke Agrarindustrie stellt fest, dass das Grenzschutzsystem für sensible Produkte sehr gut funktioniert. Sie ermöglicht es, die Saisonalität bestimmter Produktionen in der Schweiz zu berücksichtigen und die Importe flexibel an die Bedürfnisse der Konsumenten anzupassen. Warum sollte ein System geändert werden, das sich bewährt hat und dazu beiträgt, die weithin anerkannte lokale Produktion zu fördern? Die Schweiz muss sich den Herausforderungen einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion stellen und darf ihre Probleme nicht ins Ausland exportieren.
Informationen:
Hans Jörg Rüegsegger, Präsident ASSAF-Schweiz, Riggisberg, 079 393 87 50
David Rüetschi, Generalsekretär ASSAF-Schweiz, Lausanne, 079 677 82 12