Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS), die rund 70 Mitglieder zählt, traf sich am 28. Mai 2019 zu ihrer Generalversammlung in Bern. Die SALS fordert attraktive Rahmenbedingungen für die Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln in der Schweiz. Um dieses Ziel zu erreichen, ist eine Allianz der Akteure der Wertschöpfungskette unabdingbar.
Strategieprozess
Im Lauf des Jahres 2018 hat die SALS einen Strategieprozess durchlaufen, um eine Vision für den Agrar- und Lebensmittelsektor mit Horizont 2030 zu definieren und die Mission der Vereinigung klarer zu umfassen. Verschiedene Projekte für Freihandelsabkommen beunruhigten die SALS. Die Verhandlungen mit dem Mercosur (Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay) sind immer noch im Gang. Mit Indonesien wurde ein Freihandelsabkommen abgeschlossen. Im Rahmen dessen Umsetzung wird zu beweisen sein, dass die Nachhaltigkeitskriterien eingehalten werden. Ende 2018 wurden zudem neue Gespräche für ein Abkommen mit den USA aufgenommen.
Im Rahmen ihres Berichts hat die SALS in Erinnerung gerufen, dass der Schweizer Agrar- und Lebensmittelsektor insgesamt (Produktionsmittel, Produktion, Verarbeitung, Vertrieb, Gastronomie) einen Umsatz von über 100 Milliarden Franken erwirtschaftet, rund 500‘000 Personen beschäftigt und über 15 % des Bruttoinlandprodukts ausmacht.
Die SALS-Schweiz hat Stellung genommen zur Agrarpolitik AP22. Sie bedauert, dass die Vision des Bundesrates den Verfassungsartikel zur Ernährungssicherheit nicht umsetzt. Die SALS-Schweiz lehnt die Abschaffung der Inlandleistung als Kriterium zur Verteilung von Zollkontingenten sowie die Aufhebung der Marktentlastungsmassnahmen ab.
Mutationen im Vorstand der SALS
Hans Frei, der seit der Gründung der SALS im Jahr 2009 im Vorstand aktiv war, hat seinen Austritt beschlossen. Zudem ist Jimmy Mariéthoz aufgrund eines Stellenwechsels aus dem Vorstand zurückgetreten. Als Ersatz für die beiden Zurückgetretenen hat die Versammlung Martin Haab und Matija Nuic ernannt. Martin Haab ist Meisterlandwirt in Mettmenstetten, Kanton Zürich. Matija Nuic ist Direktor des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten.
Auswirkungen einer Liberalisierung
Im zweiten Teil der Generalversammlung präsentierte Professor Heiko Bergmann vom Institut KMU-HSG St. Gallen die ersten Resultate einer Studie, die im Auftrag des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten, des Schweizer Obstverbands, der Schweizer Vereinigung der Kartoffelproduzenten, SWISSCOFEL und der SALS durchgeführt wurde. Diese Studie zeigt die Folgen einer Liberalisierung für vier bestimmte Kulturen. Eine umfassendere Kommunikation und Stellungnahme der Verbände wird zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, sobald die Endergebnisse der Studie vorliegen.
Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS) ist eine aktive Plattform der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft. Sie zählt rund 70 aktive Mitglieder aus der Wertschöpfungskette. Die SALS setzt sich für eine produzierende Schweizer Landwirtschaft und eine starke Nahrungsmittelindustrie ein. Die der SALS-Schweiz angeschlossenen Unternehmen und Branchenorganisationen generieren einen jährlichen Gesamtumsatz von über 16 Milliarden Schweizer Franken und beschäftigen über 160’000 Personen.
Bern, 28. Mai 2019
Auskunft:
Hans Jörg Rüegsegger, Präsident SALS, Riggisberg, 079 393 87 50
David Rüetschi, Geschäftsführer SALS Lausanne, 079 677 82 12