Die Generalversammlung der SALS fand dieses Jahr in besonderem Rahmen bei der Weinkellerei von Nationalrätin und SALS-Mitglied Katja Riem in Kiesen / BE statt. Im Zentrum standen die Weiterentwicklung des Projekts «Unsere Indikatoren», neue Impulse für eine digital unterstützte Landwirtschaft sowie eine Ersatzwahl im Vorstand. Angesichts der aktuellen Debatten rund um den EU-Rahmenvertrag und drohenden US-Zölle bekräftigte SALS die Bedeutung eines konsequenten Grenzschutzes für die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft – dieser müsse mit aller Kraft verteidigt werden.
Die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar- und Lebensmittelsektor (SALS) konnte an ihrer Generalversammlung bei der Weinkellerei Riem & Daepp auf ein bewegtes Jahr zurückblicken. Präsident Jacques Nicolet zeigte sich sichtlich zufrieden mit dem Verlauf des vergangenen Jahres: «Wir konnten die Entwicklung der AP2030 mit den Nachhaltigkeitsindikatoren in die richtige Richtung lenken – das ist ein grosser Erfolg für die Eigenverantwortung und Glaubwürdigkeit der Branche.»
Christophe Longchamp neu im Vorstand
Mit der Wahl von Christophe Longchamp, neugewählter Präsident von Prométerre, konnte ein engagierter Branchenkenner als neues Vorstandsmitglied gewonnen werden. Er folgt auf Claude Bähler, den abtretenden Präsidenten von Prométerre. Claude Bähler wurde herzlich verdankt für seine engagierte Mitwirkung im Vorstand– er habe stets den Austausch mit anderen Organisationen gesucht und wichtige Synergien geschaffen.
Projekt «Unsere Indikatoren»: Von der Vision zum Prototyp
Ein Meilenstein des letzten Jahres war die Weiterentwicklung des Projekts «Unsere Indikatoren». Der im letzten Jahr entwickelte Prototyp, der an der Gerzenseetagung auf grosses Interesse stiess, wird nun weiterentwickelt. Ziel ist es, 20 transparente und betriebsunabhängige Nachhaltigkeitskennzahlen bereitzustellen, die sich in bestehende Systeme integrieren lassen. Der Austausch mit den Branchen und dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) wird dabei fortlaufend intensiviert.
Technologie trifft Landwirtschaft
Im Rahmen der Generalversammlung zeigte Agri Circle, wie künstliche Intelligenz und Satellitendaten genutzt werden können, um Nachhaltigkeitsindikatoren automatisiert zu erfassen und Entscheidungshilfen für Landwirte zu bieten. Diese technologischen Ansätze könnten künftig auch in den Bereichen Direktzahlungen und Nachhaltigkeitsmonitoring Anwendung finden.
Ein zweiter Input kam von Roger Bisig im Namen der Konferenz der Landwirtschaftsämter der Schweiz (KOLAS). Er präsentierte Vorschläge für eine Vereinfachung des Direktzahlungssystems und regte konkrete Projekt- und Nachhaltigkeitsbeiträge an, die auch auf das Indikatorenmodell der SALS abgestimmt werden könnten. Der Vorschlag sieht eine stärkere Ausrichtung auf messbare Resultate sowie eine Prämienstruktur entlang der Nachhaltigkeitsdimensionen vor.
Grenzschutz ist unverzichtbar
Die SALS verfolgt die Entwicklungen rund um den EU-Rahmenvertrag sowie die aktuellen Diskussionen über allfällige Lockerungen des Zolles auf Agrarprodukte aus den USA mit grosser Aufmerksamkeit. Für die SALS ist klar: Die Schweizer Landwirtschaft ist auf einen funktionierenden Grenzschutz angewiesen. Dieser schützt nicht nur die Qualität und Vielfalt der einheimischen Produktion, sondern sichert auch die wirtschaftliche Grundlage vieler Familienbetriebe. Die SALS wird sich weiterhin mit aller Kraft dafür einsetzen, dass dieser Schutz nicht aufgeweicht, sondern im Interesse der Versorgungssicherheit und Wertschöpfung erhalten bleibt.